Gedanken in Bewegung

Sieben Fragen

Persönlicher Verzicht und Einschränkung aus Solidarität zu unseren Mitmenschen, besonders zu den Älteren. Ist das nicht viel, was wir da von der jüngeren Generation erwarten, die selbst durch Corona nicht oder wenig gefährdet ist.

„Ihr stehlt uns die Zukunft“, ist ein Vorwurf der Fridays for Future Bewegung. Und nun Corona.  Da könnte sich das Problem von alleine lösen. Provokant? 

In einer/m Stadt /Stadtteil der überwiegend von den Jahrgängen ab 1980 bewohnt wird, erfahre ich meinen Lebensraum zunehmend bedroht. Vielleicht liegt es daran, das ich hier nicht am rechten Platz bin?  „Und nun müssen wir wegen dir/euch auch noch zuhause bleiben, damit wir dich/euch nicht anstecken.“  

Im Utilitarismus ist eine Handlung moralisch, wenn sie den größtmöglichen Gesamtnutzen aller Betroffenen maximiert. Ich möchte mich in dieser Frage gerne bei Kant einordnen der, sehr vereinfacht, sagt, das nicht die Folgen einer Handlung moralisch sein müssen, sondern die Handlung selbst.

Eine Frage die unsere Gesellschaft auch nach Corona noch beschäftigen wird.

Freiheitsbeschränkung & Freiheitsberaubung! Der Vorwurf wird täglich lauter. Weitergeleitete YouTube Videos von Freunden mit kritischem Fragen und alternativen Betrachtungen zu Covid-19 und den Maßnahmen der Bundesregierung erreichen mich täglich. Ein Land voller Experten?

Was ist los mit mir? Bin ich nicht informiert, bin ich zu wenig politisch, hinterfrage ich nicht genug, bin ich zu bequem? Was passiert wenn ich all die Videos anschaue und mit Anderen der Meinung eines YouTube Experten folge. Revolution,  Sturz der Regierung?

Täglich erreichen mich Newsletter von  Institutionen die in meinem Leben einen festen Platz haben. Meditation, Yoga, Fitness, Theater, Konzerte, Gottesdienste, Museen. Alles kann nun live im Netz genutzt werden, auch um die wirtschaftlichen Folgen des Shutdown abzumildern.

Corona wird die Entwicklung zu überwiegend digitalen Angeboten weiter vorantreiben und meine Hoffnung, weiterhin in schönen Innenstädten zu Bummeln und Einzukaufen , ins Kino und Theater zu gehen, Museen zu besuchen, Literatur in Lesungen zu erleben, Konzerte zu besuchen schwindet zunehmend. Dystopisch?

Die ständig wachsende Anzahl an Cafés und Lokalen läßt mich vermuten, das diese Form des analogen Zusammentreffens in Zukunft attraktiv sein wird. Der täglichen Bedarf an Gütern und Dienstleistungen wird online gedeckt. Nicht meine Welt.

In Gesprächen mit meinen Eltern höre ich Lobeshymnen auf die guten alten Zeiten. Will ich da jetzt einstimmen? Eine offene Haltung, Gespräche mit jungen Menschen, im besonderen mit meinen Kindern und Enkeln, und meine besonnene Art zu handeln werden mir den Weg in neue Zeiten weisen.