Bad Bramstedt – Nahe

 

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Gestern Abend haben wir Jens verabschiedet. Die Pilger stehen im Kreis, legen einander die Hand auf die Schulter und die andere zum Empfangen des Segen in die Mitte. Wir singen unser Pilgerlied “ Möge die Straße….“

Heute laufen wir unser längste Etappe mit 30,5km. Mit dieser nicht gekennzeichneten Wegstrecke wechseln wir vom Ochsenweg auf die Via Baltica. Unser Tagesfüher ist Helmut. Das er im Rollstuhl sitzt und sich ehrenamtlich für Pilgerführungen engagiert, beeindruckt mich. Seine Fröhlichkeit und sein Witz nehmen uns gleich gefangen. Dies wird ein besonderer Tag.

Entlang der Schmalfelder Aue geht es wieder durch Wiesen und Getreidefelder. Heute wandere ich das erste Mal mit Hut – sonnige Aussichten bis Mittwoch.

Eine Pilgerin erzählt mir ihre Geschichte: von ihrem heroinabhängigen Sohn, ihrer jung verstorbenen Tochter und ihrem vor 4 Jahren verstorbenen Ehemann. Ich spüre, das jeder von uns seine eigene Geschichte hat, die er auf seiner Pilgerung mit sich trägt.

Helmut lädt uns zur Mittagsrast in seinen Garten ein. Sein Haus ist Teil eines Wohnprojekts mit einem großen, wunderschönen Garten. Hügelig, mit freilaufenden Hühnern, einer Katze, Julchen, Obstbäumen, Wiesenblumen, Wildrosen und schattigen Sitzplätzen. Ich finde meinen Platz unter einem Apfelbaum.

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Nachmittags gehen wir große Strecken an einer Landstraße, eingerahmt von zwei Pilgerern mit Warnweste. Und immer mittendrin Hemut mit seinem elektrischen Rollstuhl.

Spät erreichen wir Nahe und freuen uns ein komfortables Gemeindehaus vorzufinden. Dusche, Küche mit Spülmaschine, eine Auswahl an sauberen Zimmern. Wir vergeben 5 Jakobsmuscheln.