Sonntag 10.00 – 13.00
Vor dem Wecker um 7.30 liege ich schon wach im Bett. Ich bin gespannt und aufgeregt was mich heute erwartet. Dabei geht es weniger um Leistung / Tempo als um die Fragen: ist mein Rad wettkampftauglich, wieviel Lagen zieht man bei 14°C an, wieviel Trinkflaschen + Riegel müssen mit, wird es ohne Ersatzschlauch und Luftpumpe (Miniformat) gehen, ziehe ich Radschuhe mit Klickverschluss oder Turnschuhe an, wo genau ist die „Triabolos Schranke“ unser Treffpunkt? Die Zeiten wo ich mich kopfüber in Neues gestürzt habe sind nicht vorbei, aber ich brauche die Sicherheit gut vorbereitet zu sein. Oder war das schon immer so? Auf jeden Fall bin und bleibe ich heute morgen aufgeregt.
In der U-Bahn treffe ich Nadine – die Freude ist beidseitig. „Hast du an….und auch an…… gedacht? Ich habe noch….. und das……dabei!“ Langsam macht sich Ruhe bereit – die Ausrüstung paßt. Am Zielbahnhof sind wir schone eine kleine Gruppe und radeln gemeinsam zum Treffpunkt. Hier kann man jetzt Rennräder und Outfits auch der Profiklasse bestaunen. Wer muss, kann nochmal Luft pumpen und dann geht es auch schon in vier Gruppen los. Stopp!
Die notwendigen Handzeichen für die Fahrt in einer Gruppe müssen noch gezeigt werden damit die Kommunikation klappt. Im Schnelldurchlauf bekommen wir mindestens 10 Zeichen für Hindernis links, Hindernis rechts, Unebenheit, langsam, anhalten, 1er Reihe, 2er Reihe, aufrücken, links abbiegen und rechts abbiegen. Alles klar?
Die Gruppen starten nach Tempo und Gruppenerfahrung. Elf absolute Neulinge und ich lernen heute die Handzeichen und das Fahren in der Gruppe. Abstand zum Reifen des Vordermann ca. 20cm zum Nebenmann Lenker an Lenker. Es wird niemals aufgehört zu treten( Hintermann erwartet sonst eine Bremsung) oder gebremst (nur mit Ansage vom vordersten Fahrer) Die Geschwindigkeit wird über die Schaltung geregelt. Wir bilden 1- er Reihen zum Umfahren von Hindernissen, 2- er Reihen wieder zurück und wechseln die Position der vordersten Fahrer durch Aufrücken in der Gruppe.
Das Tempo ist gemäßigt, heute auch nur Nebensache. Mitten in der Gruppe, im Windschatten, ist Konzentration angesagt um Karambolagen zu vermeiden. Mehrmals habe ich die Vorderportion und kann das Tempo (Vorgabe vom Trainer) machen – gegen den Wind, der ja bekanntlich immer von vorne kommt.
Nach 90 Minuten fühlen wir uns schon sicher mit den Handzeichen und der „Gruppenformation“. Nächsten Sonntag können wir das unter Beweis stellen und die 31km von heute toppen.
Athletiktraining 18.00 – 20.00
Es ist immer noch Sonntag.
Zuhause habe ich mich mit einem guten Essen und einer Mittagsruhe gestärkt. Wir treffen uns um 18.00 in der Sporthalle eines Hamburger Gymnasium. Alle Erinnerungen an meine Schulzeit mit muffigem Hallengeruch, holzvertäfelten Decken, Linoliumböden, abgewetzten Turnmatten, blechernen Musikanlagen werden hier heute wach. Das Musikangebot scheint jünger. „Was wollt ihr hören?“ Killing me softly wird gewünscht. Die riesige Gruppe aus Triabolos und Rookies von 50 Teilnehmern ist offensichtlich gut drauf.
Unser Training ist ein klassisches Zirkeltraining, heute etwas abgespeckt für die Neulinge. Das Dehnen zum Abschluss ist recht ausführlich für alle Muskeln, die in dieser Woche beansprucht wurden.
Ingo hat inzwischen aus Sprungkästen (abgewetzt mit braunem Leder) ein Podest für unser 1.Woche Abschlussfoto gebaut. Schnell alle zusammenrücken, Klick, und dann zum Duschen nach Hause.