Am Sonntag ist unser Test Triathlon. Davor erwarten uns aber noch drei gesteigerte Trainingseinheiten: Unsere Alsterrunde in der wir zusätzlich 3 kurze, schnelle Intervalle laufen, das Lauf ABC und Tempolauf am Freitag mit 4 Durchgängen 600m Tempo/ 250m Trab und unser Schwimmtraining am Samstag. Der Wettkampf rückt näher und die Trainingseinheiten werden immer tempolastiger.
Das Thema Zeiten beherrscht seit dieser Woche auch unser Rookie Gruppe. “ Welche Durchschnittsgeschwindigkeit fährst du auf dem Rad? Mit welchem Schnitt bist du gelaufen? Wie war deine Zeit für eine Bahn Kraul?“ Daraus werden sofort Wettkampfzeiten und mögliche Platzierungen hochgerechnet. Der Wettkampf hat begonnen – erstmal in unserer Gruppe. Entsprechend ist die Stimmung in dieser Woche. Meine Mitstreiter sind angestrengt bis schlecht gelaunt, es fliessen sogar Tränen. Bei Facebook entlädt sich die Anspannung mit Vorwürfen für zwei Mädchen die „heimlich“ schon einen Triathlon in Dresden gemacht haben, Spott und Neid für diejenigen, die mehrfach die Woche noch eigenständig trainieren und Schuldzuweisungen für den schlechten Ruf der diesjährigen Rookies. “ Diese Woche habe ich dich beneidet. Du bist nicht bei Facebook und WhatsApp und hast dich entscheiden, nicht zu kraulen – alles richtig gemacht!“ sagt mir Caroline, eine unserer Besten, am Freitag. Was ist denn hier los?
Schon zu Beginn der Woche hat Ingo eine Mail mit wichtigen Infos für unseren Test Triathlon geschickt. Das Szenario ist strikt an den Ernstfall angelehnt: Akkreditierung, Rad Check in, Wechselzone einrichten, Wettkampfbesprechung und Einschwimmen. Immer wieder lese ich die Mail, herrlich bildhaft in vielen Details zum Thema sinnvolle Ausstattung für den Triathleten (Ingos absolutes Lieblings No Go sind Kompressionsstrümpfe). Samstag hat auch mich die Nervosität endgültig gepackt. Eine Mail von Nadine, in der sie mir sagt, was ich alles an wichtigen Infos beim Schwimmen verpaßt habe, gibt mir den Rest. Mein Magen rebelliert, ich bin wortkarg und auch an Schlaf ist nicht zu denken.