Grenzen

„Warum tust du dir das an?“ ist wohl die am häufigsten gestellte Frage seit ich für den Sprint Triathlon trainiere. Es geht um Grenzen. Wo sind meine Grenzen? Von welchen möchte ich mich herausfordern lassen? Welche akzeptiere ich?

Die Gruppe: wie auch beim Pilgern ist eine Gruppe immer eine Herausforderung für mich. Die Vielzahl und Unterschiedlichkeit der Menschen strengt mich an, auch weil ich alles wahrnehme. Schnell verliere ich mich selber aus dem Blick. Eine Grenze tut hier gut.

Die Kraft: Ich teile mir meine Kraft so ein, dass ich noch Reserven habe. Damit bin ich in meinem Leben immer gut gefahren. Beim Training gebe ich alles, bis ich nicht mehr kann. Meine Grenzüberschreitung hat Konsequenzen für die Gruppe, sie ist nur so schnell wie der Langsamste. Die Ermunterung der Gruppe „Du schaffst es!“ ist eine wertvolle Erfahrung.

Das Alter: „Man ist so alt wie man sich fühlt.“ Schönundgut – was bedeutet das für mich? Ich fühle mich wie Mitte dreißig. Die meisten Rookies sind in diesem Alter oder etwas jünger. Sie erzählen von feuchtfröhlichen Abenden vor und nach dem Training, sind ohne familiäre Verpflichtungen, arbeiten freiberuflich (Julian ist Blogger), jetten mal eben nach London, planen schon den nächsten Wettkampf undundund. Sie reisen mit leichten Gepäck, denke ich. Mein Rucksack ist schon ordentlich gefüllt und an manchen Tagen trage ich schwer daran. Dann spüre ich meine Grenzen. Soviel Glück, Leid, Liebe, Enttäuschung, Fröhlichkeit und Trauer – mein Leben.

Das Ziel: ist ambitioniert und ja, ich will es mir beweisen. Ich will meinen inneren Schweinehund überwinden, ich will diszipliniert sein und mich fordern. Ich will Ängste überwinden, den Bedenkenträgern und Zauderern die Stirn bieten und für mein Ziel über Grenzen gehen.