Mittwoch ist der wärmste Tag dieser Woche: 23°C beim Treffen um 19.00 an der Alster. Die Gruppe ist überraschend klein – wir sind in der Pfingstwoche. Ingo muss nicht mehr viel erklären. Die Gruppen finden sich schnell: Ingo und Kirsten mit ihren schnellsten und schnellen Läufern in 50 Minuten einmal um die Alster, die Lena Gruppe bis zur Alsterperle und zurück. Es fehlen noch 0,6km bis zur vollen Runde – die knacken wir nächste Woche. Ich laufe in meinem „Wohlfühltempo“ in kleinem Abstand vor den Anderen. Dafür gibt es, nicht nur für mich, beim anschließendem Stretching mit Ingo das Feedback: „Die Gruppe bleibt zusammen und ist nur so schnell wie der Langsamste! Am Freitag bekommt ihr ausreichend Gelegenheit Tempo zu trainieren. Wer beim Wettkampf nicht ständig auf die Fresse bekommen will, verabschiedet sich im Training von Bestzeiten.“ Unser Headcoach mag es anschaulich.
Bildsprache nächstes Kapitel : Schulmädchenlauf auch Hopserlauf genannt, Storchengang (kennt wohl jeder) und ähnliche Schritte werden am Freitag geübt. Wie versprochen auch Tempo, langsam ansteigend bis auf max. 85% der eigenen Höchstleistung. Von unseren „Besten“ sehen wir nur noch Staubwolken. OK Jungs, gewonnen. Vor dem Training herrscht auf dem Parkplatz die übliche Schweigestimmung. Die Rookies, die in der nicht öffentlichen Facebook- und WhatsApp Gruppe sind, haben deutlich mehr Gesprächsstoff. Bilder und Videos aus unseren Trainings werden nur dort gepostet und natürlich kommentiert. Ich habe mich entscheiden nicht bei Facebook aktiv zu sein und das soll auch so bleiben. Die Gruppendynamik bei WhatsApp habe ich einmal erlebt – das halte ich nicht durch, dieses ständige Gebimmel. Also weiter Parkplatz schweigen? Heute gab es erste Annäherungsversuche beim Schlange stehen, ganz analog!
Das Schwimmtraining am Samstag ist mein zweites in dieser Woche: Freitag morgen im Freibad bei kühlen 19°C Wassertemperatur 500m Brust in 14 Minuten. Die Kraul Schwimmer planen 6-8 Minuten für ihren Wettkampf. Nimmt man das Alter mit in diese Gleichung paßt es: halbes Alter, halbe Zeit! In der Alsterschwimmhalle tröstet mich das wenig. Die Anfängergruppe hat sich verkleinert und damit der Takt. Ich bin nach Dreiviertel des Trainings so erschöpft, dass ich aufgeben möchte. Hauke gibt mir Übungen für den effektiven Bruststil, mit denen ich mich gleich besser fühle und auch vorwärts komme. Endlich 10.00 Uhr! Leicht angeschlagen beeile ich mich schnell zu duschen und „zum Dienst zu kommen“.
Das Sonntagswetter: 45% Regenrisiko-frischer Wind aus West-steife Böen 56km/h-Unwetterwarnung. Ich nehme mir heute FREI. Nach einem anstrengenden Samstag im Geschäft gönne ich mir diese Pause. Die Unwetterwarnung kommt mir gerade recht; vielleicht fahre ich morgen bei angekündigtem Sonnenschein die Strecke am Deich alleine.
Wie wichtig die Rumpfmuskulatur, und das nicht nur beim Sport, ist begreife ich erst in diesem Training. Ich sage nur musculus gluteus maximus. Mich plagt schon länger eine entzündlicher Schleimbeutel im Gesäßmuskel. Zu hohe Druckbelastung durch Sitzen. Also, A…… hoch und ab zum Athletiktraining am Sonntagabend.
Ingo hat bei unserem ersten Treffen die höherer Teilnehmerzahl von 45 statt 40 mit dem Ausscheiden von 3-5 Teilnehmern erfahrungsgemäß in der dritten Woche erklärt. Das ist sie also, die Entscheidungswoche.