Im März 2007 war mein Rucksack für den Jakobsweg gepackt. Vor meinem Umzug sollte es endlich soweit sein. Eine Freundin hatte mir ihr gesamtes Equipment geliehen – sie war während eines Sabbatical den Weg aus unserer norddeutschen Kleinstadt bis nach Santiago de Compostela gelaufen. Abenteuer pur- zumindest noch zu dieser Zeit.
Es gibt für den Camino Frances ein VorHarpe Kerkeling und ein NachHarpeKerkeling. Ich mochte den Film. Die Prominenz und ihre Auswirkungen auf den Pilgerweg haben mich davon abgehalten ihn zu gehen. Chronologisch gab es zahlreiche Verhinderungsszenarien: neuer Job, Selbstfindungsformate in Nahundfern und immer wieder auch Pilgern. Pilgern im Norden.
„Brauchst keine Karten oder Reiseführer mitnehmen für den Camino Frances. Immer den Anderen hinterher:“ ratschlagte ein erfahrener Pilgerer. Der lang gehegte Wunsch verblasste allmählich, übermalt durch unzählige Wanderungen auf der Via Baltica in meiner neuen Heimat.
Zuviel los, zu viele Menschen, Zuviel Urlaubstage, zu viele andere Pläne, habe ich noch etwas vergessen? Einfach loslassen.
Morgen gehts auf die erste bzw. letzte Etappe des Camino Frances. Ich bin aufgeregt und glücklich das der Weg zu mir gekommen ist.