Camino

Start und Ziel sind Santiago de Compostela

Frühstück zur typischen Pilgerzeit um 6.00, eine Stunde später Bustransfer nach O Cebreiro 166km zurück auf dem Jakobsweg.

Das kleine Bergdorf, ein touristisches Kleinod , ist noch nicht aus dem Winterschlaf erwacht. Die aktuellen Temperaturen und Neuschnee werden den Saisonstart zu Ostern verschieben, der Winter ist zurück.

Unsere Etappe nach Fonfria über den Pass Alto do Poio entwickelt sich zum Härtetest für die Motivation, Kondition und die Ausrüstung. Lange Ellie, Handschuhe, Regenkombie ? Hat nicht in jeden Rucksack gefunden. Die Kombination aus eisigem Wind und beständigem Nass von oben in allen Agregadzuständen deckt nicht nur Material Schwachstellen auf- ade Regenjacke und Wanderschuhe- sondern auch die Frage wie ernst es uns mit unserem Wunsch ist in Compostela anzukommen.

Einzige und wunderbare Rettung ist die Herberge von Michel der sie mit seiner Familie betreibt. Seine Herzlichkeit und Fürsorge legt sich wie eine warme Decke über uns. Die komfortablen Betten und das wohlige Gefühl dem tosenden Schneesturm von drinnen zuzusehen und zu hören können das noch toppen.

Beim Abstieg am nächsten Tag starten wir in 30cm Neuschnee und beenden den Weg in Samos im Dauerregen. Landschaftliche schöne Wiesenwege wechseln sich ab mit kleinen Strassenpassagen. Üppig grün, leicht hügelig mit hellbraunen Rindern auf den Weiden erinnert es an Norddeutschland.

Woran man heute erkennt man das wir in einer Bar eingekehrt sind? Alle Fenster sind beschlagen und jeder freie Suhl mit triefend nassen Klamotten belagert. Die Spanier zeigen sich verständnisvoll.

Die Herberge Albergue Val de Samos ist unser erstes Quartier mit Stockbetten. Für einige Mitstreiter der emotionale Tiefpunkt an diesem Tag.

Die Pilgermesse im angrenzenden Kloster San Xulian de Samos besänftigt die Gemüter. Oder war es eher der wunderbare gregorianische Gesang? Zwei Flaschen Cava zum Aperitiv reißen das Ruder dann endgültig herum. Halleluja.