Ich bin immer noch dabei.
Pfingstmontag hole ich die Trainingseinheit Rad nach. Kein Regen aber immer noch starke Böen. Wenn ich auf der Hinstrecke bis zum Wendepunkt dachte, der Wind käme von vorne, so wußte ich auf der Rückfahrt genau woher der Wind weht: die ganze Strecke von vorne. Ich unterscheide: voll von vorne, volle Kanne von vorne oder volles Brett von vorne und nirgendwooooo Windschatten. Am Ziel bin ich auf dem Steg Entenwerder zu KaffeeundKuchen verabredet. Köstlich, und das Beste ist ein superweiches Polsterkissen auf der Bank. Was für eine Wohltat.
Der Mittwoch Lauf Termin leidet unter schwindender Teilnehmerzahl. Fünf Sporttermine in der Woche sorgen bei einigen Rookies für Motivationseinbrüche. Mein Fazit für heute: Bohnensalat zu Mittag und Alsterlauf am Abend gehen nicht zusammen. Beim Lauf ABC ist es am Freitag eine Mischung aus Altbewährtem und einer neuen Einheit Intervall: 4x 200 Meterlauf mit einem schnellen Lauf im zweiten Intervall. Da gibt es bei mir noch Entwicklungsbedarf.
Das Schwimmen fällt bei mir aus – ich habe geschwollene Augen, rot umrändert mit juckenden Augenlidern. Allergie ist es nicht, die Apothekerin tippt auf etwas Bakterielles. So beginnt dieser Arbeitssamstag in der gewohnten Tradition eines gemeinsamen Frühstück mit Zeitungslektüre und einem ersten Kaffee auf dem Balkon.
Beim Radtraining rücke ich eine Gruppe auf, auch weil Ingo diese Gruppe heute begleitet. Ich schätze sein Coaching – besonnen, sehr aufmerksam und humorvoll. Genau die Motivation, die ich brauche um ins höhere Tempo einzusteigen. Als ich nach einem Fahrerwechsel kurz zurückfalle, schiebt er mich beinahe zärtlich von hinten an meinen Vordermann heran. Meine Mitstreiter sprechen mir ihr Mitgefühl aus:“ Das du das mit diesem Fahrrad schaffst.“ Irgendwie fühle ich mich nicht getröstet, eher verhöhnt als gebe es noch den Nachtrag: schön doof kein Rennrad zu fahren. Der einzige konstruktive Vorschlag kommt von Ingo. Der Lenker soll andersherum montiert werden, damit ich eine geneigte Körperhaltung habe und mich nicht ständig selber bremse. Zum Schluß der Ausfahrt sein kurzes Feedback an die Gruppe: gutes Tempo, schönes Gruppen fahren, gute Handzeichen, Zurufe wie „kürzer“ müssen schneller kommen (geht an mich). Ich radle erschöpft und glücklich an diesem sonnigen Tag nach Hause.
Das Beste kommt kommt bekanntlich zum Schluß: 20 Minuten Aufwärmtraining – leichte Schweißbildung. 30 Minuten Rumpfstabi auf der Matte – Schweiß tropft aufs Handtuch. 45 Minuten Zirkeltraining – ich bin klitschnass. Heute Abend trainieren wir an 15 verschiedenen Stationen mit je 2×30 Sekundenintervallen. Meine „Highlights“ sind Liegestütz, Aufspringen auf einen Kasten, Schwingstab bewegen, Hackenlauf auf dicker weicher Matte, mit zwei dicken Seilen Wellen schlagen. Beim abschließenden Stretching dampfen 50 Sportler vor sich hin und die Sporthalle verwandelt sich in ein müffelndes Biotop. Nichts wie raus hier.