Karfanaum – Tabgha – Mensa Christi

Nazareth, Kanaan, über die Hörner von Hittin an den See Genezareth nach Karfanaum. Auf unserem Weg stellen wir uns vor, wie  Jesus diese Wege mit seinen Freunden gegangen ist. Er zieht weiter, bleibt aber in seiner Heimatregion.

In Karfanaum besichtigen wir die Ausgrabungen einer Synagoge. Wie immmer geht es bei solchen Funden um die Datierung , der Entstehung des Fundes und der originalen Bedeutung/ Nutzen. Ich kann mir die Fülle an Zahlen und Fakten nicht merken. Alleine in der Synagoge lasse ich das Gebäude auf mich wirken. Eine Besucherin, die sich vor dem zu vermutenden Altar auf die Knie wirft, um so fotografiert zu werden, läßt mich die „Flucht ergreifen“.

Karfanaum ist der Ort der wundersamen Heilungen. Bertil schlägt mit seiner Erläuterung wieder den Bogen zu einem Jesus, dessen Wunder einen sehr praktischen Grund haben: die Tochter des Rabbi zu heilen ist sicher genauso hilfreich für ihn, wie die Heilung eines Hauptmann. Aufzeichnungen, die 60 Jahre nach dem Tod Jesus begonnen wurden, können auch aus meiner Sicht hinterfragt und anders verstanden werden.

Das Ufo förmige Ungetüm ist die von den Franziskanern neu erbaute Petri Kirche auf den Ruinen des Haus von Petrus. Die kleine rote eine griechisch orthodoxe. Die Freiluft Kirche am See gefällt mir sofort. Ein Gotteshaus kommt hier selten allein – also auf zum nächsten.

Die Brotvermehrungskirche ist eine römisch katholische und gehört zum Benediktinerpriorat, Baustil byzantinisch. Es ist die vorletzte Besichtigung an diesem Tag und so kann ich mich nur noch für diese Außeansichten begeistern.

Die Kirche steht an der Stelle wo laut Mattäusevangelium die Brot- und Fischvermehrung bei der Speisung der 5000 stattfand. “ Jesus ist kein Zauberer.“ höre ich von Bertil. Wie wohltuend. Es wurde geteilt, was da war und alle sind satt geworden. So einfach war das. Bertil spricht von intuitivem Handeln anstelle eines Wunder. Seinen Vergleich mit der aktuellen Flüchtlingskrise nehmen wir als Gedanken mit.

Die Mensa Christi liegt direkt nebenan und wir müssen uns sputen noch eingelassen zu werden. Entsprechend kurz fällt die Besichtigung aus, auch weil wir keinen Platz mehr auf unserer Festplatte haben, wie das jemand aus der Gruppe formuliert. Die Kapelle erinnert an das Mahl das Jesus nach der Auferstehung mit seinen Jüngern gehalten hat. Petrus wird zu seinem Nachfolger bevollmächtigt.

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Die Kapelle ist um einen Felsen herum gebaut auf dem der Altar steht. „Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen!“

Zwei  Frauen stürmen herein, ok gleich wird geschlossen, küssen den Felsen und lassen sich fotografieren. Showtime. Mir reicht’s für heute mit den (Schein)Heiligen.